Während in anderen Orten Deutschlands die Werbetrommel für „Urlaub zu Hause“ gerührt wird, scheinen insbesondere Touristen von Flusskreuzfahrtschiffen in Passau nicht willkommen. Der Oberbürgermeister hat im Zuge von Corona ein Anlegeverbot erlassen.
Um OB Jürgen Dupper die damit verbundenen wirtschaftlichen Einbußen aufzuzeigen, haben zwei Vereinsmitglieder eine Unterschriftenaktion gestartet. Denn betroffen von dem Anlegeverbot sind nicht nur wir Stadtführer, sondern viele Passauer Einzelhänder und Gastronome, die sich auf die zusätzlichen Einnahmen durch die Flusskreuzfahrt-Touristen eingestellt haben.
Problem für alle, die vom Tourismus leben

Die Unterschriften-Aktion gegen das Anlegeverbot von Flusskreuzfahrt-Schiffen stößt auf großes Medieninteresse. Sabine Tham und Francis J. G. Murk Jansen standen nach der Übergabe der Liste für Interviews zur Verfügung. (Foto: Verena Schampel)
Am gestrigen Freitag wollten Sabine Tham, Francis J. G. Murk Jansen und unsere Vorsitzende Eva M. Lang diese Liste mit 278 Unterschriften der Betroffenen an OB Dupper oder einen seiner drei Stellvertreter übergeben. (Hier die entsprechende Pressemitteilung.) Doch weiter als ins Vorzimmer gelangten sie nicht. Vor den Rathaustüren fanden im Anschluss Interviews von PNP, unserRadio und Niederbayern TV statt, um auf das Anliegen von „Passau steht auf!“ aufmerksam zu machen. Im Rathaus durften keine Aufnahmen gemacht werden.
Ein Gesprächstermin mit OB Dupper wurde für kommenden Mittwoch angesetzt. Die Chronologie der Ereignisse wird hier präsentiert. Tham und Murk Jansen hoffen auf eine „einvernehmliche Lösung. Der Gesundheitsschutz bleibt wichtig – dies steht ausser Zweifel – und wir möchten der Stadtverwaltung anbieten, gemeinsam konkrete Maßnahmen zu entwickeln, die geeignet sind, Gesundheit und wirtschaftliches Überleben in Einklang zu bringen.“
Falsches Signal an Passau-Touristen
Das Anlegeverbot kann zwar mit Ausnahmegenehmigungen umgangen werden, doch scheuen die Kreuzfahrt-Unternehmen den zusätzlichen Mehraufwand. Hygiene-Konzepte und Auflagen sind für die Veranstalter ohnehin Aufwand genug. „Schotten dicht, wir wollen euch nicht?“ – dieser Eindruck könnte bei den Kreuzfahrt-Unternehmen entstehen, die jahrelang Kunden der Stadt Passau waren.
Als Botschafter unserer Heimatstadt sind wir Stadtführer der Meinung, dass dies das falsche Signal ist, gerade wenn „Urlaub zu Hause“ anderswo gefördert wird. Insbesondere internationale Gäste bleiben auf den Schiffen ohnehin aus. Flusskreuzfahrtschiffe sind per se keine Corona- und/ oder Schmutz-Schleudern. Auch darüber soll man sich auf der Seite von „Passau steht auf!“ künftig informieren können.